Als Landstraße werden Straßen bezeichnet, welche über die Region eines Landkreises oder einer kreisfreien Stadt hinausgehen. Landstraßen in NRW, Bayern und in allen anderen Bundesländern Deutschlands sind hochrangiger als sogenannte Kreisstraßen, aber niedriger eingestuft als eine Bundesstraße oder eine Autobahn. In Bayern und auch in Sachsen werden Landstraßen auch als Staatsstraßen bezeichnet. Gekennzeichnet werden Landstraßen durch ein L, gefolgt von einer Nummer, wie zum Beispiel L360 oder L3094.
Landstraßen sind für gewöhnlich etwas geringer ausgebaut als dies bei Bundesstraßen und vor allem Autobahnen der Fall ist. So liegt der Fahrbahnquerschnitt beispielsweise bei 6,5 Metern, wobei die Richtungsfahrbahnen selbst 3,0 Meter messen und sich neben den äußeren Fahrbahnmarkierungen noch Seitenstreifen von je 0,25 Metern befinden. Ausgelegt sind die deutschen Landstraßen für gewöhnlich auf eine Verkehrslast von bis zu 15.000 Kraftfahrzeugen am Tag, wobei es sich bei 300 Fahrzeugen um Lkw handelt.
Wer ist für die Instandhaltung der Landstraßen verantwortlich?
Für die Instandhaltung der Landstraßen sind für gewöhnlich die jeweiligen Bundesländer verantwortlich. Nahezu ein Drittel aller Landstraßen in Deutschland befindet sich in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand:
- 15,1 Prozent in schlechtem Zustand
- 19,6 Prozent in sehr schlechtem Zustand
Auch bei den Brücken, über welche die Landstraßen führen, sieht es nicht wesentlich besser aus, denn gerade einmal etwa vier Prozent aller Brücken in Deutschland wurden mit der Note „sehr gut“ bewertet. Damit sind die Landstraßen in schlechterem Zustand als die Autobahnen, von denen immerhin 70,5 Prozent in sehr gutem Zustand sind.
Zwar werden schon seit vielen Jahren Mautgebühren auf vielen Straßen in Deutschland verlangt. Dennoch sind viele Landstraßen des Landes in einem schlechten Zustand. Überall bricht die Asphaltoberfläche auf, Löcher entstehen und werden immer größer. Viele Kommunen kümmern sich dann aufgrund fehlender Gelder nicht etwa um eine umgehende Reparatur der Fahrbahnoberflächen, sondern stellen lediglich entsprechende Warnschilder auf und verhängen damit ein Tempolimit. Damit wollen die Zuständigen mögliche Schadenersatzforderungen aufgrund beschädigter Fahrzeuge abwenden. Dieses Vorgehen führt allerdings leider immer wieder zu enormen Staus auf den Landstraßen, zum Unmut der Autofahrer, die oftmals beruflich mit einem Kraftfahrzeug unterwegs sind.
Staus auf Landstraßen
Spätestens, wenn es darum geht, in den Urlaub zu fahren, kann eine Landstraße schnell mal überlastet sein, sodass sich der Verkehr auf so mancher Route staut. Stau auf Landstraßen ist auch mitten im Berufsverkehr keine Seltenheit. Schuld an den unleidigen Staus auf Landstraßen ist unter anderem die Urbanisierung. Aber auch Staus auf Autobahnen können zu Staus auf Landstraßen führen, da viele Menschen über die Landstraßen den Stau umfahren wollen, obwohl es dafür keine speziell eingerichtete Umleitung gibt. Dadurch glauben viele, die langen Stauzeiten auf der Autobahn zu umgehen, jedoch sind sie es dann letztlich, die einen Stau auf Landstraßen erst verursachen.
Verkehrsmeldungen helfen, den Stau geschickt zu umfahren
Ob Sie nun in den wohlverdienten Urlaub fahren möchten, zur Arbeit müssen oder einfach nur zum Einkaufen: Ein Stau auf Landstraßen ist einfach immer ein Ärgernis. Über die aktuellen Verkehrsmeldungen können Sie sich aber jederzeit eine Übersicht über aktuelle Staumeldungen in Ihrer Region verschaffen.
Nachfolgend eine Übersicht einiger bekannter Landstraßen in Deutschland, auf denen es immer wieder aktuelle Staumeldungen gibt und die man häufig in der regionalen Verkehrsinfo hört:
Landstraßen Nr. |
Verlauf |
Länge |
auch bekannt als |
Hanauer Landstraße, Frankfurt am Main |
Kreuzung Allerheiligentor - Ostend – Fechenheim Bischofsheim |
7 km |
Untermainstraße |
Wasserburger Landstraße, München |
Bajuwarenstraße – Keferloher Straße |
3,8 km |
|
Brühler Landstraße, Köln |
Stadtbezirk Rodenkirchen |
4,9 km |
B51 |
Köpenicker Landstraße, Berlin |
Treptower Park – Britzer Verbindungskanal |
1,0 km |
96a |
Mörfelder Landstraße, Frankfurt am Main |
Darmstädter Landstraße – Park Louisa – Galopprennbahn – … |
6,3 km |
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Mainzer Landstraße, Frankfurt am Main |
Taunusanlage – Westend – Bahnhofsviertel – Gallus – Griesheim – Nied – Industriepark Höchst |
8,3 km |
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Bochumer Landstraße, Essen |
Friesenbruch – Steele |
2,7 km |
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Sülldorfer Landstraße, Hamburg |
Ostdorfer Landstraße – Wedeler Landstraße |
4,7 km |
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Osdorfer Landstrasse, Hamburg |
Ostdorfer Weg – Sülldorfer Landstraße |
3,9 km |
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Friedberger Landstraße, Frankfurt am Main |
Friedberger Tor – Nordend – Bornheim – Preungesheim – Seckbach – Friedberger Warte – Bad Vilbel |
5,8 km |
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Pecher Landstraße, Bonn |
Alt-Godesberg – Pech |
2,1 km |
L158 |
Es gibt aber auch auf der einen oder anderen Landstraße aktuell immer wieder Staus, die insbesondere durch Unfälle oder wegen Überlastung verursacht werden. Deshalb versuchen die Straßenverkehrszentralen durch die Auswertung der Daten der Staumelder eine entsprechende Stauprognose aufzustellen. Für eine solche Stauprognose werden sämtliche Daten, welche die Staumelder beispielsweise an die Verkehrsinfo der Radiosender übermitteln, zusammengetragen und miteinander verglichen. Dadurch haben Sie als Autofahrer stets die Möglichkeit zu erfahren, auf welcher Landstraße aktuell ein Stau sein könnte und wo das Risiko doch eher gering ist.
Wie lang sind die Landstraßen in Deutschland?
Die Gesamtlänge der Landstraßen in Deutschland hat sich in den vergangenen rund 20 Jahren nahezu überhaupt nicht verändert. So gab es zum Beispiel im Jahr 1995 86.503 Kilometer an Landstraßen, während es zwanzig Jahre später im Jahr 2015 mit 86.333 Kilometern sogar 170 Kilometer weniger gewesen sind. Nur ein Jahr danach, im Jahr 2016, waren es wieder etwas mehr als 500 Kilometer mehr, nämlich 86.850 Kilometer.